„Menschenrechte grenzenlos“ – Bündnis Hannover
22 politische und kulturelle Organisationen haben sich 2016 auf Initiative von kargah e. V. unter dem Namen „Menschenrechte grenzenlos“ – Bündnis Hannover zusammengeschlossen, um jährlich rund um den 10. Dezember auf aktuelle Menschenrechtsthemen aufmerksam zu machen.
Mach mit! Alle Interessierten sind dazu eingeladen, sich aktiv am lokalen Bündnis zu beteiligen.
Auch 2023 soll wieder eine Bündniszeitung veröffentlicht werden und mit dem Barcamp "Gemeinsam Selbst Bestimmt - Aktionstag zum solidarischen Handeln" am 18. November in der Bürgerschule / Stadtteilzentrum Nordstadt, wird es auch wieder eine gemeinsame Veranstaltung geben.
Initiator des Bündnisses ist der Verein kargah e.V.. Kargah übernimmt auch Koordination des Bündnisses.
2023 waren folgende Organisationen Mitglied im Bündnis:
kargah e.V. | Cameo Kollektiv e.V. | Verein niedersächsischer Bildungsinitiativen e.V. | Flüchtlingsrat Niedersachsen e.V. | MiSO MigrantInnenSelbstOrganisationennetzwerk Hannover e.V. | gEMiDe | NTFN Netzwerk traumatisierte Flüchtlinge in Niedersachsen e.V. | Vietnam Zentrum Hannover e.V. | Forum der Iranischen Demokrat*innen und Sozialist*innen in Hannover | Kulturzentrum Faust | Stadtteilzentrum Nordstadt - Bürgerschule | Schauspiel Hannover | Freizeitheim Linden | Initiative für internationalen Kulturaustausch e.V. | Janusz Korczak - Humanitäre Flüchtlingshilfe e.V. | Palästina Initiative Region Hannover | Rosa-Luxemburg-Stiftung Niedersachsen e.V. | SPOKUSA e.V. | Stiftung Leben & Umwelt / Heinrich-Böll-Stiftung Niedersachsen | VEN Verband Entwicklungspolitik Niedersachsen e.V. | Katholische Akademie Hannover | Hanover for Iran | Prisma Queer Migrants | Spokusa - verein fpr sport, kultur und soziale arbeit e.v. | Unter einem Dach | afropäa Hannover e.V. | unicef | JANUN Hannover e.V.
2023: Gemeinsam Selbst Bestimmt
2023 wurde auf eine gemeinsame Auftaktveranstaltung und eine Veranstaltungsreihe verzichtet. Das Bündnis, zu dem mittlerweile auch ein paar neue Organisationen hinzugestoßen waren, veröffentlichte eine Bündniszeitung und organisierte einen Aktionstag zum Thema "Gemeinsam Selbst Bestimmt".
Beim Aktionstag mit Workshops, Kunst und Kultur am 18. November 2023 zum Thema Selbstbestimmung in der Bürgerschule/Stadtteilzentrum Nordstadt in Hannover lud das Bündnis dazu ein, sich gemeinsam damit auseinanderzusetzen, ob und wie wir gemeinsam selbstbestimmt handeln können. Es wurden Themen wie Selbst- und Fremdbestimmung von Frauen, solidarisches Handeln als Mann, Selbstbestimmung durch Bildung und eine neue, mehrperspektivische Erinnerungskultur von Hannover diskutiert. Ab nachmittags ließen wir den Tag mit Musik- und Tanz-Acts ausklingen.
Auch die Bündniszeitung hatte das Thema Selbstbestimmung zum Schwerpunkt. Die Autor*innen betrachteten das Thema aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln.
2022: Open! Barrieren gemeinsam auflösen
Das Bündnis "Menschenrechte grenzenlos" lud 2022 dazu ein, gemeinsam Barrieren zu überwinden.
Vom 10. November bis 17. Dezember 2022 organisierte das Bündnis in den Wochen um den internationalen Tag der Menschenrechte am 10. Dezember die jährliche Veranstaltungsreihe. Unser Schwerpunkt 2022 handelte von den vielfältigen Barrieren in unserer Gesellschaft und was wir alle tun können, um diese aufzulösen.
Begleitend veröffentlichten wir eine Bündniszeitung. Neben dem Programm der Veranstaltungsreihe beleuchteten die Beiträge in der Zeitung unter anderem die Herausforderungen von Menschen mit Einschränkungen oder mit Migrationsgeschichte in der Ausbildung, die zahlreichen Barrieren im Aufenthaltsrecht, das Zusammenspiel mehrerer Diskriminierungserfahrungen sowie physische Blockaden, die es zu überwinden gilt.
Die Rosa-Luxemburg-Stiftung Niedersachsen ist in der Zeitung mit dem Text "Behinderung von Menschen mit Behinderung bei der Arbeit und der Ausbildung" von Elvira Kalusa, vom Verein Selbsthilfe Körperbehinderter Göttingen e. V vertreten.
Am 10. November fand unsere Auftaktveranstaltung im Kulturzentrum Pavillon statt. Vier Referent*innen blickten auf das Thema Barrieren in Hannover. Dabei wurden Fragestellungen aus dem Bereich Inklusion, Frauen- und Migrationspolitik sowie Armutsbekämpfung behandelt.
Am 26. November luden wir Euch zum Workshoptag ins Stadtteilzentrum Ricklingen ein. Hier entwickelten wir gemeinsam Ideen und Aktionen, um gesellschaftliche Barrieren aufzulösen. Wir sprengten Schönheitsideale, lernten Gebärdensprache und tauschten uns über unsere Rechte aus.
Auch wir als Bündnis haben versucht, die Veranstaltungsreihe mit der Integration Leichter Sprache, einer Diversität an Referent*innen und möglichst barrierefreien Veranstaltungsorten inklusiver zu gestalten. An vielen Stellen ist uns das gelungen, aber wir sind auch oft gescheitert. Denn eine ganzheitliche und inklusive Öffnung braucht Begleitung und ist ein Lernprozess.
22.11.2022 Das Trauma der Verschickungskinder mit Anja Röhl (Veranstaltung der RLS Niedersachsen)
Nachricht auf unserer Website: https://nds.rosalux.de/publikation/id/49432/
2021:Alle gesund?
Seit fast zwei Jahren war durch das Coronavirus das Thema Gesundheit in aller Munde.
Der Schwerpunkt des Bündnis „Menschenrechte grenzenlos“ für 2021 lag auf sozialer Gerechtigkeit, dem Recht auf Gesundheit und dem Zugang zu Gesundheitsversorgung. Aus unterschiedlichen Perspektiven äußerten sich die Autor*innen der Bündniszeitung zu diesem Thema. Beiträge sowohl zu nationalen wie auch zu internationalen Themen lenkten die Aufmerksamkeit auf die – teils sehr ungleichen – Möglichkeiten der Menschen, das Recht auf Gesundheitsversorgung in Anspruch zu nehmen. Wie sah es zum Beispiel mit der globalen Verteilung des COVID-19-Impfstoffs aus, wie mit der psychischen Gesundheit Geflüchteter in Deutschland oder der Versorgung von Menschen ohne Papiere?
Die Rosa-Luxemburg-Stiftung Niedersachsen ist in der Zeitung mit dem Text ""Gesundheit darf keine Ware sein!" von Julia Dück vom Institut für Gesellschaftsanalyse der Rosa-Luxemburg-Stiftung vertreten.
Am 12. November hießen wir Sie gemeinsam mit dem Bündnis im Pavillon herzlich willkommen zur Auftaktveranstaltung „Alle gesund? - Soziale Gerechtigkeit und das Recht auf Gesundheit". Sie wurde auch als Livestream gesendet. Die Aktivist*innen Anne Jung (Medico International), Johannes Schwietering (Medinetz Hannover), Birgit Jaster (Paritätischer Verband Nds.,) und Meike Siefker (Pflegerin, ver.di) diskutieren darüber, wie der Zugang zur Gesundheitsversorgung für alle Menschen sichergestellt werden kann.
Am 27. November fand der jährliche Aktionstag "Menschenrechte in Aktion!" im Freizeitheim Linden und online statt. Vier Workshops luden zur aktiven Teilnahme ein. Die Themen der Workshops reichten von Körper- und Geschlechterbildern, Antirassismus und Allyship bis hin zur Entwicklung neuer Konzepte für eine gerechte Gesundheitsversorgung.
27.11.2021 Gesundheit ist eine soziale Frage. Online-Workshop zu solidarischen Gesundheitszentren mit dem Polikliniksyndikat (Veranstaltung der RLS Niedersachsen)
Nachricht auf unserer Website: https://nds.rosalux.de/publikation/id/45253
2020: Solidarität in der Krise!?
"Wie steht es um die Solidarität in Zeiten von Corona und was braucht es, damit Solidarität entstehen und bestehen kann?" Dies war die grundlegende Frage, mit der sich das Bündnis Hannover "Menschenrechte grenzenlos" 2020 beschäftigte. Die durch die Corona-Pandemie ausgelöste Krise hatte gesellschaftlich benachteiligte und von Ausgrenzung betroffene Gruppen noch mehr an den Rand der Gesellschaft gedrängt – die Solidaritätswelle hatte sie nicht erreicht. Gleichzeitig nutzten rechte Gruppierungen Ängste für rassistische und antisemitische Stimmungsmache und die Verbreitung von Verschwörungstheorien.
"Solidarität in der Krise!?" lautete deshalb das Motto der Veranstaltungsreihe 2020 des Bündnis Hannover "Menschenrechte grenzenlos" sowie der begleitend erscheinenden Zeitung. Sie wurde im Bündnis unter Mitarbeit vieler Ehrenamtlicher gemeinsam gestaltet. Vor dem Hintergrund der Pandemie werden in dieser Zeitung vielfältige Themenfelder wie z.B. Rassismus, Frauenrechte, soziale Rechte, Arbeits- und Kinderrechte behandelt. Daneben findet sich darin das Veranstaltungsprogramm 2020 sowie mehrsprachige Texte und Gedichte.
Die Rosa-Luxemburg-Stiftung Niedersachsen ist in der Zeitung mit dem Appell "Solidarität in der Corona-Krise und danach" vertreten.
Das Bündnis war es gerade im Winter 2020 wichtig, mit der Stadtgesellschaft Hannovers über Solidarität und Menschenrechte ins Gespräch zu kommen und sich zu vernetzen! Deshalb luden wir und das Bündnis auch 2020 vom 05. November bis 20. Dezember zu einer Veranstaltungsreihe mit Vorträgen, Ausstellungen, Filmvorführungen, Podiumsdiskussionen und Workshops ein.
Die Bündnisveranstaltung fand 2020 am 18. November in der Warenannahme (Faust) statt. Verschiedene Menschenrechtler*innen berichteten über ihre Erfahrungen mit "Solidarität in der Krise". Der Abend wurde auch per Livestream von Faust-TV übertragen.
Beim Aktions- und Workshoptag am 28. November wurden vier Workshops im angeboten. Wie kann antirassistischer, feministischer, queerer und migrantischer Aktivismus in der Praxis aussehen? Teilnehmende konnten verschiedene kreative Methoden und Formen von Solidarität und Aktivismus kennenlernen. Es war vorgesehen, dass falls der Workshop-Tag aufgrund einer zweiten Pandemie-Welle nicht als Präsenzveranstaltung stattfinden konnte, eine Online-Teilnahme an den Workshops möglich war.
27.11.2021 Tagung: Ressentiments und rechte Massenbewegungen. Tastende Blicke in Vergangenheit und Gegenwart (Veranstaltung der RLS Niedersachsen u.a. Diese Veranstaltung wurde pandemiebedingt um ein Jahr verschoben und fand 2021 statt)
Nachricht auf unserer Website: https://nds.rosalux.de/publikation/id/44796/
2019: Widerstand ist Pflicht!
Überall auf der Welt werden Aktivist*innen, die sich für demokratische Rechte einsetzen, kriminalisiert – sei es in den USA, in Nicaragua, Guatemala, auf den Philippinen, in Indien, Ägypten, in Saudi-Arabien, Polen, Italien – oder eben in Deutschland.
Darum hieß das Thema des Bündnisses Hannover "Menschenrechte grenzenlos" 2019 auch "Widerstand ist Pflicht! – Kriminalisierung von Menschenrechtsaktivismus entgegentreten".
2019 erschien bereits die vierte Ausgabe der Menschenrechtszeitung. In dieser Zeitung findet sich u.a. einen Artikel von "Jugend RETTET" zur Kriminalisierung von Seenotrettungsaktionen, Amnesty International Hannover schrieb über den Einsatz repressiver Gesetze, um die Arbeit von NGOs zu erschweren oder gar unmöglich zu machen, und die Rosa-Luxemburg-Stiftung berichtete von Frauen im Widerstand gegen autoritäre Regierungen. Daneben finden sich in der Zeitung weiter Artikel, das Veranstaltungsprogramm 2019 sowie mehrsprachige Gedichte.
Am 7. November hieß das Bündnis Teilnehmer*innen im Kulturzentrum Pavillon zur Bündnisveranstaltung, der Podiumsdiskussion "Widerstand ist Pflicht", herzlich willkommen. Aktivist*innen aus unterschiedlichen Bereichen diskutierten gemeinsam mit dem Publikum darüber, wie ihre Arbeit durch die zunehmende Kriminalisierung beeinträchtigt wird und was wir dagegen tun können.
Am 16. November fand wieder ein Aktionstag mit vier verschiedenen Workshops im Freizeitheim Linden statt. Die Themen der Workshops waren: Klimaschutz, Ziviler Ungehorsam, Theater der Unterdrückten, Queersein = Menschenrecht.
"Push - Für das Grundrecht auf Wohnen" Dokumentarfilm und Gespräch mit Moritz Warnke (Veranstaltung der RLS Niedersachsen)
Nachricht auf unserer Website: https://www.rosalux.de/news/id/41027
2018: 70 Jahre allgemeine Erklärung der Menschenrechte - Wir schauen genau hin!
Anlässlich des 70. Jahrestages wollte das Bündnis Hannover "Menschenrechte grenzenlos!" 2018 das Konzept der Menschenrechte kritisch hinterfragen. Weltweit und in Europa werden täglich Menschenrechtsverletzungen begangen. So werden beispielsweise, mit dem Hinweis auf Terrorbekämpfung, in Deutschland Grundrechte eingeschränkt, sicher geglaubte Errungenschaften wie das Asylrecht oder die Genfer Flüchtlingskonvention ausgehöhlt und rechtspopulistische und rassistische Übergriffe häufen sich.
Wir wollten globale Zusammenhänge und die Ursachen von Menschenrechtsverletzungen aufzeigen. Dabei kritisierten wir insbesondere unsere Wirtschaftsweise, die direkten Einfluss auf die Lebensumstände (Umweltzerstörung, Ausbeutungsverhältnisse u. v. m.) vieler Menschen in der Welt hat. Angesichts von Millionen, die im Krieg oder auf der Flucht im Mittelmeer sterben, unter Hunger und Unterdrückung leiden, reichte es nicht, die Umsetzung der Menschenrechte den Staaten zu überlassen. Wir fanden: Als Zivilgesellschaft müssen wir gemeinsam aktiv werden!
Mit unserer Bündniszeitung wollten wir einen tieferen Einblick in verschiedene Menschenrechtsthemen geben. Die Weiterentwicklung von Kinder-, Frauen- und Bildungsrechten wird darin ebenso unter die Lupe genommen wie aktuelle internationale Thematiken: Ob das neue niedersächsische Polizeigesetz, die Pressefreiheit und die unmenschliche Asylpolitik in Deutschland oder Menschenrechtsverletzungen in Israel/Palästina, Bangladesch oder auf den Philippinen. Kritische Fragen nach den Zusammenhängen von Menschenrechtsverletzungen und Ursachen von Fluchtbewegungen wurden in der Zeitung gestellt, gute Beispiele für Engagement gezeigt.
Die Rosa-Luxemburg-Stiftung Niedersachsen ist in der Zeitung mit dem Text "Solidarität in der Corona-Krise und danach" vertreten. Weltrettung im Supermarkt – wie ethischer Konsum ein unethisches System stützt" von Kathrin Hartmann vertreten. Kathrin Hartmann ist Journalistin und Autorin von "Die grüne Lüge. Weltrettung als profitables Geschäftsmodell" (Blessing 2018)
Im Bündnis führten wir eine lebhafte Diskussion und trugen diese in die Stadt. Vom 7. November bis 12. Dezember 2018 veranstalteten wir in ganz Hannover ein vielfältiges Programm mit Filmvorführungen, Vorträgen, Workshops und Ausstellungen. Bei unserer gemeinsamen Bündnisveranstaltung am 23. November diskutierten wir mit Expert*innen über die Tragfähigkeit des Konzepts Menschenrechte. Darauf aufbauend luden wir am 24. November zu einem Aktions- und Workshoptag ein, bei dem Aktivist*innen Einblicke in ihre Arbeit auf dem Mittelmeer, in Syrien und hier vor Ort gaben.
Nachricht auf unserer Website: https://nds.rosalux.de/news/id/39390
2017: Menschenrechte grenzenlos! Bedingungslos und überall?
2017 war es 69 Jahre her, dass die allgemeine Erklärung der Menschenrechte von der UN verfasst und von seinerzeit 48 Staaten unterzeichnet wurde, um eine gemeinsame Grundlage für ein Leben in Freiheit und Würde für alle Menschen zu schaffen. Beim Lesen der 30 Artikel wird schnell klar, dass es eine große Diskrepanz zwischen dem Anspruch der Konvention und ihrer Umsetzung in der Realität gibt.
Als Bündnis wollten wir auch 2017 einen kritischen Blick auf Menschenrechtsverletzungen richten und mit der hannoverschen Stadtgesellschaft und der Politik ins Gespräch kommen. Hierzu luden wir zu unserer großen Veranstaltungsreihe vom 13. November bis 20. Dezember ein, bei der wir in Form von Ausstellungen, Vorträgen, Theater und einer Filmreihe verschiedene und kritische Perspektiven zum Thema Menschenrechte aufgemacht haben. Auftakt zu unserem kritischen Diskurs bildete unsere gemeinsame Bündnisveranstaltung am 17.11.2017 im Kulturzentrum Pavillon, bei der Dr. Rolf Gössner (Rechstanwalt und Publizist) in seinem Vortrag analysierteinwieweit der Staat die Angst vor Terror und Migrationsbewegungen dazu nutzt, um autoritäre Strukturen einzuführen, die Demokratie und Menschenrechte gefährden. Der Referent ging zudem auf die Mitverantwortung der europäischen Staaten in Bezug auf Fluchtursachen ein und fragte nach Lösungsansätze?
Mittels künstlerischer Protestformen schufen wir Öffentlichkeit: Ein interkulturelles Wandbild warf einen kritischen Blick auf die Menschenrechtsverletzungen in Deutschland und im Nahen Osten, mit künstlerischen Protestplakaten sowie einer Straßenperformance (alle entstanden in dem Projekt "Invisible Rights" von kargah e.V.) traten wir gemeinsam mit Geflüchteten und Alteingesessenen in die Öffentlichkeit.
Unsere Bündniszeitung lieferte einen tieferen Einblick in verschiedene Menschenrechtsthemen und setzte sich aus vielfältigen Formaten zusammen. Darunter waren Interviews, Comics, Gedichte und journalistische Texte. Unsere Autor*innen berichteten u.a. über die Situation von Geflüchteten aus Afghanistan, auf dem Mittelmeer und Menschenrechtsverletzungen in verschiedenen Weltregionen. Weitere Schwerpunkthemen waren die Rechte von Frauen, Kindern sowie die Situation queerer Geflüchteter.
Die Rosa-Luxemburg-Stiftung Niedersachsen ist in der Zeitung mit Ausschnitten aus dem Comic "Der kälteste Sommer" von Dimitra Adamopoulou, Thanasis Petrou, Giorgios Tragakis vertreten.
2016: Menschenrechte grenzenlos!
Aus dem Editorial der ersten Zeitung des Bündnis Hannover "Menschenrechte grenzenlos!" von Laura Heda , kargah e.V. und Hiltrud Koch, Amnesty International
Grenzenlos
ist der Universalitätsanspruch der Menschenrechte. Sie gelten ohne Einschränkungen, immer, überall und für alle Menschen. Menschenrechte bilden das Fundament einer Demokratie. Vor fast 70 Jahren wurden in der allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen bürgerliche, politische Rechte sowie wirtschaftliche, soziale und kulturelle Menschenrechte festgehalten. Alle stehen im Zusammenhang miteinander. Das Recht auf Freiheit kann beispielsweise nicht umgesetzt werden ohne das Recht auf Nahrung, kulturelle Rechte stehen in enger Verbindung mit dem Recht auf Meinungsfreiheit. Zwar haben sich in der UN-Charta die meisten Staaten der Welt verpflichtet diese Werte einzuhalten, jedoch ist es fraglich, inwieweit sie tatsächlich in die Praxis umgesetzt werden.
Europa grenzt sich ab
Handlungsbedarf bei der Umsetzung von Menschenrechten beobachten wir nicht nur
in anderen Regionen der Welt, sondern direkt vor unserer Tür. Die EU mauert sich weiter ein, hinter Zäunen und Stacheldraht und durch eine sich immer weiter verschärfende Asylpolitik. Sich abgrenzen, abschotten, andere ausgrenzen und abschieben, ist die gegenwärtige europäische Politik.
In einer Welt, in der nach UNHCR 65 Millionen Menschen vor Krieg, Armut und politischer Verfolgung fliehen, müssen sich europäische Staaten, darunter auch Deutschland, fragen, welche Verantwortung und welchen Einfluss unsere Regierungen auf Menschenrechtsverletzungen weltweit haben. Welche Zusammenhänge bestehen beispielsweise zwischen dem Wirtschaften der europäischen Staaten und der ökonomischen Ausbeutung bestimmter Weltregionen und den ansteigenden Flüchtlingszahlen? Und auch vor unserer Tür sollten wir uns mit Menschen, deren Rechte durch Diskriminierung, Armut oder Freiheitsberaubung verletzt werden, solidarisieren.
Grenzenloses Engagement für Menschenrechtsfragen
In Hannover haben sich Anfang dieses Jahres 20 kulturelle und politische Organisationen zu einem Bündnis zusammengeschlossen, um das Thema Menschenrechte wieder in den Fokus gesellschaftlicher und politischer Debatten zu bringen. Zusammen treten wir mit einem vielfältigen Veranstaltungsprogramm und dieser Zeitung in die Öffentlichkeit. Initiator des Bündnisses ist der Verein kargah e.V. - ein Verein für interkulturelle Kommunikation, Migrations- und Flüchtlingsarbeit, der seit mehreren Jahren ein vielfältiges Veranstaltungsprogramm rund um den Tag der Menschenrechte organisiert.
Die Rosa-Luxemburg-Stiftung ist in der Zeitung vertreten mit einem Text von Boris Kanzleiter (Direktor des Zentrums für Internationalen Dialog und Zusammenarbeit (ZID) der Rosa-Luxemburg-Stiftung): "Globale Soziale Rechte gegen den globalen Kapitalismus"
02.12.2016: Gemeinsame Auftaktveranstaltung des Bündnis Hannover "Menschenrechte grenzenlos"
16.11.2016 "Les Sauteurs" (franz. OmU) mit Moritz Siebert und Abou Bakar Sidibé (Veranstaltung der RLS Niedersachsen)
Nachricht auf unserer Website: https://nds.rosalux.de/news/id/9172