Die Diskussion darum, wie Pflege, Erziehung, Wohnen und Haushaltsarbeit gesellschaftlich organisiert werden und wie die Arbeitsbedingungen in diesen Bereichen gestaltet werden, ist unter den Stichworten Care-Arbeit und Care Revolution aktueller denn je. Und sie geht uns alle an.
Die hauptsächlich von Frauen geleistete »soziale Reproduktion« wird immer stärker einer neoliberalen Logik unterworfen, was zu einer Ökonomisierung fast aller Lebensbereiche führt. Gleichzeitig mit den Finanz-, Bank- und Euro-Krisen findet auch hier eine Krise statt. In dem gesellschaftlich abgewerteten Bereich der bezahlten und unbezahlten Sorgearbeit finden weitreichende strukturelle Verschiebungen statt.
Wir nehmen mit dieser Veranstaltung einen Perspektivwechsel vor, betrachten die gesellschaftlichen Verhältnisse von der gesellschaftlichen Reproduktion aus, und erhalten so wichtige Einblicke in das aktuelle Geschehen sowie Anknüpfungspunkte für Widerstand und Veränderung.
Wie kann eine gesellschaftliche Aufwertung von schlecht oder unbezahlter Reproduktionsarbeit gewährleistet werden? Wie sehen grundlegende, gesellschaftliche
Einstellungen zu, (Kinder-)Betreuung und Pflege aus und wie können diese verändert werden? Wie können Lebens- und Arbeitsverhältnisse so gestaltet werden, dass sie
den Wünschen und Bedürfnissen von Sorgenden und Sorgeempfänger_innen entsprechen? Welche Ansatzpunkte gibt es bereits, um
Veränderungen hin zu einer bedürfnisorientierten Care-Ökonomie zu
erreichen? Was muss sich an den Rahmenbedingungen ändern, damit
diese Forderungen umgesetzt werden können?
Am 11. Juni geben Hannelore Buhls, Jutta Meyer-Siebert und Iris Nowak Inputs zu diesen Fragen und diskutieren sie mit dem Publikum.
Die Veranstaltung ist Teil einer gemeinsamen Diskussionsreihe von Gewerkschaften, Bildungsträgern und fortschrittlichen politischen Organisationen. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, konkrete Alternativen zum neoliberalen Gesellschaftsentwurf aufzuzeigen und zu diskutieren.
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