"Retterin der weißen Rasse". Die Rolle rechtsextremer Frauen in Politik, "Sippe" und Erziehung

"Ohne Frauen funktioniert gar nichts mehr in der Szene." So fasst es eine Aussteigerin zusammen.

Rechtsextreme Frauen und Mädchen wirken nicht nur im Hintergrund und ziehen politisch die Fäden. Sie sind überall dabei, bei öffentlichen Auftritten, sie gestalten NPD-Infostände oder sorgen privat für national gesinnten Nachwuchs. Sie sind ebenso
ausländerfeindlich und fanatisch wie die Männer, agieren allerdings zurückhaltender in der Öffentlichkeit. Trotzdem ist die Neonazi-Szene eine Männerbastion, in der das Geschlecht über Rolle und Position entscheidet. Aber obwohl die Szene von Männern dominiert wird, prägen Frauen sie zunehmend mit. Sie sehen sich als Straßenkämpferin, Gefährtin oder in der traditionellen deutschen Mutterrolle. Sie gelten als zuverlässig und fleißig. Sobald sich junge Mädchen neonazistischen
Kameradschaften oder der NPD nähern, beginnt ihre planmäßige Integration durch Neonazi-Kader. NPD-Strategen setzen sie verstärkt als "Eyecatcher" bei Wahlen ein. Sie sind dabei, wenn es um die Strategie geht, die NPD kommunalpolitisch zu verankern und sie als scheinbar normale Partei zu etablieren. Der "Ring Nationaler Frauen" ist als Unterorganisation der Partei auch in Niedersachsen aktiv und kümmert sich um politische Schulungen für Mädchen und Frauen. Andrea Röpke, geboren 1965, ist Politologin und freie Journalistin. Ihr Spezialgebiet: Nationalsozialismus und Rechtsextremismus. Neben den diversen Fernsehmagazinen wie "Panorama", "Fakt", "Kennzeichen D" und "Spiegel TV" wurden ihre aufwendigen Inside-Recherchen im Neonazi-Milieu auch in "Spiegel", "Focus" und "Stern" veröffentlicht. 2007 als "Reporterin des Jahres" und mit dem Medienpreis "Leuchtturm" des Netzwerks Recherche ausgezeichnet.  Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Rosa Luxemburg Club Oldenburg und dem Frauenbüro der Stadt Oldenburg.