1. Februar 2020 Diskussion/Vortrag Symposium „Feministische Friedensarbeit

Reflexion. Organisation. Thema – ‚Gender' und ‚Intersektionalität' als Chancen der antimilitaristischen und pazifistischen Arbeit"

Information

Veranstaltungsort

Kulturzentrum Pavillon
Lister Meiler 4
30161 Hannover

Zeit

01.02.2020, 10:00 - 18:00 Uhr

Themenbereiche

Geschlechterverhältnisse, Neonazismus / Rassismus, Soziale Bewegungen / Organisierung, Krieg / Frieden

Kosten

Normalpreis: 10,00 €

Zugeordnete Dateien

Seit Jahren fordern Feminist*innen in der Friedensbewegung eine substantielle Arbeit der Friedensbewegung zu Geschlechterfragen im Verhältnis zu Militarismus, aber auch der eigenen Friedensarbeit.
Ebenso fordern queere People of Colour-Aktivist*innen (PoC) die Friedensbewegung in der BRD schon lange auf, die Arbeit intersektional aufzustellen, also die Verwobenheit von Herrschaftsverhältnissen im Blick zu haben.
Die Zeit ist also schon lange reif, dass diese Fragen auch in einer emanzipatorischen, bewegungsnahen Friedensarbeit gestellt werden.

Auf diesem eintägigen Symposium tragen wir eigene Erfahrungen und Analyse zusammen, tauschen uns aus und erarbeiten neue Impulse für uns selbst, unsere Organisationen und unsere thematische Beobachtung einer gewaltvollen Welt!
Wir laden ein, sich mit diesen Fragen zu beschäftigen und bieten dafür einen Tag voller Impulsvorträge, Pausen, Netzwerkphasen und Workshops.


INHALT

Welche Herausforderungen stellen „embedded feminism“ und „Diversity-“ und „Inklusionspläne“ der Kriegsministerien der Welt für pazifistisches Engagement dar? Inwiefern betrifft der Einschluss ehemals randständiger oder exkludierter Minderheiten in gewaltvolle Institutionen des Staates auch unseren Aktivismus? Wie muss eine zeitgemäße emanzipatorische Friedensarbeit aussehen, die diese Fragen nicht nur widerwillig zulässt, sondern sich an deren aktiver Beantwortung beteiligt? Welcher Gewinn lässt sich daraus auch umgekehrt für antirassistische Arbeit erzielen?

Bisher gab es dazu im deutschsprachigen Raum nur vereinzelte Arbeiten und Veranstaltungen. Überwiegend fanden die Aushandlungen im akademischen Kontext statt, ohne das aktivistische Element der Friedensbewegung einzubeziehen.
Aus feministischer, queerer, migrantischer Perspektive wurden in den vergangenen Jahrzehnten wichtige Schritte unternommen, den Entwicklungen Rechnung zu tragen.


PROGRAMM

09:30 Uhr BEGINN
Moderation des Tages: Heinz-Jürgen Voß

10:00 Uhr IMPULS I
Frieden und Gender. Möglichkeiten und Herausforderungen von
Ansätzen in ihrer praktischen Umsetzung
Referent*in Gesa Bent (Wendland)

10:50 Uhr IMPULS II
Kolonialismus und Rassismus als Grundlagen deutscher und europäischer
Expansionspolitik
Referent*in Katharina Oguntoye (Berlin)

11:30 Uhr IMPULS III
„Intersektionalität“ – was soll das denn? Von race, class, gender
– eine Unterdrückungsgeschichte und ihre emanzipatorischen
Gegenentwürfe
Referent*in Joanna Mechnich (Hannover)

— MITTAGSPAUSE

13:00 Uhr WORKSHOP-PHASE I
Analyse und Dokumentation

  • REFLEXION.
    Erfahrungen mit Friedensarbeit aus Gender- und Intersektionalitätsperspektive. Wo stehen wir? Rollenverständnisse, Ausschlüsse, Selbstbilder in der Friedensbewegung; Männlichkeitskritik, Intersektionalität, Ansätze der feministischen pazifistischen Arbeit.
    Moderation: Joanna Mechnich, Georg Adelmann, Katharina Oguntoye
  • ORGANISATION.
    Strukturen feministischer Selbst- und Projekt-Organisation in der Friedensbewegung: Ansätze und Grenzen. Wie arbeiten wir und wie wollen wir arbeiten?
    Moderation: Gesa Bent, Elise Kopper
  • THEMA.
    „Klassische“ Friedenarbeit unter der Lupe: Wege weg von männlich geprägter Friedensarbeit (Kriegsdienstverweigerung und Soldatentum) und andere Herausforderungen feministisch-pazifistischer Männerarbeit im Kontext von Atomwaffen, Kriegsdienstverweigerung, Drohnenpolitik, embedded military feminism.
    Moderation: Heide Schütz, Ralf Buchterkirchen

— PAUSE und NETZWERKEN

15:15 Uhr WORKSHOP-PHASE II
In dieser Phase erarbeiten wir Konsequenzen und Strategien aus der Analyse der ersten Phase

16:45 Uhr ABSCHLUSSPODIUM
Zusammenfassung der Ergebnisse des Tages, moderierte Abschlussrunde mit Vertreter*innen aus den Workshops, Diskussion möglicher weiterer Schritte und Strategien mit den Teilnehmenden.

18:00 Uhr ENDE


Teilnahmebeitrag: 10 Euro (bitte vor Ort bezahlen)
Anmeldung per E-mail: anmeldung@friedensbertha.de
Der Tagungsort ist barrierefrei zugänglich und verfügt über WLAN. Bitte besondere Bedürfnisse anmelden.

Mehr Infos unter www.friedensbertha.de
Kontakt: info@friedensbertha.de
bertha – Werkstatt für intersektionale Friedensarbeit ist ein Zusammenschluss von Aktiven aus der Friedensbewegung, die intersektionale Ansätze im Friedensengagement einbringen möchten. bertha wurde initiiert aus der DFG-VK.
www.friedensbertha.de

Diese Veranstaltung ist ein Projekt der DFG-VK.
Unterstützer*innen und Kooperationspartner*innen des Symposiums: Bund für Soziale Verteidigung, KURVE Wustrow, Stiftung Leben & Umwelt / Heinrich-Böll-Stiftung Niedersachsen, Rosa-Luxemburg-Stiftung Niedersachen

Standort

Kontakt

Rosa-Luxemburg-Stiftung Niedersachsen

Telefon: (0511) 2790934