Der Dokumentarfilm vom renommierten Regisseur und Autor Klaus Gietinger ("Daheim sterben die Leut", "Heinrich der Säger") erzählt vom jahrzehntelangen Widerstand gegen das Skandalprojekt "Stuttgart 21". Am "Schwarzen Donnerstag", dem 30. September 2010, wurden durch brutale Polizeigewalt ca. 400 Demonstranten teils schwer verletzt. So wurden dem kürzlich verstorbenen Dietrich Wagner - die schrecklichen Bilder gingen durch die Presse - durch auf den Kopf gerichteten scharfen Wasserstrahl die Augen ausgespült.
Der Film ist brandaktuell, weil jetzt (2022/23) ein Stuttgart 21 2.0 geplant ist, mit noch mehr Tunnels, insgesamt dann 100 km unter Stuttgart. Die Gäubahn würde gekappt, die Bürgermeister der Anliegerstädte (z. B. Singen, Böblingen) sind außer sich.
Die Kosten insgesamt würden dann auf 20 Milliarden steigen, der Bahnhof bliebe gleichwohl ein Flaschenhals, aber weitere Millionen Tonnen CO2 würden durch die Herstellung von Stahl und Beton in die Luft geblasen. Der Brandschutz ist kriminell. Das Aktionsbündnis gegen S 21, Fridays for Future (FFF) und Letzte Generation unterstützen den Film und planen weitere Aktionen. An jedem Montag wird gegen Stuttgart 21 demonstriert – seit nunmehr 13 Jahren.
Das Projekt ist ein Trojanisches Pferd der Immobilienspekulanten, der Betonmafia und von Bahnchefs aus der Auto- und Flugzeugindustrie sowie zugleich ein Lehrstück über den realpolitischen Opportunismus der regierenden Grünen. Trotz der Proteste hat es, medial unterstützt, eine Tunnelmanie für weitere milliardenteure Bahnprojekte ausgelöst. Die neue Fernbahnstrecken sollen hauptsächlich unter die Erde (Frankfurt Hbf, Frankfurt-Fulda, Rosenheim, Fehmarnbelt).
Wegen des damit massenhaft verwendeten Stahlbeton verliert die Bahn einen Großteil ihrer Klimavorteile. Oft werden im Wortsinn brandgefährliche Fallen gebaut. Zudem sollen weitere bestens funktionierende Kopfbahnhöfe wie Lindau und Altona kaputtgemacht werden.
Der Film endet mit immer noch möglichen Alternativen und Ausstiegsmöglichkeiten. Die Devise heißt nach wie vor: Oben bleiben!
Mit: Tom Adler, Christoph Engelhardt, Klaus Gebhard, Winfried Hermann, Wolfgang Hesse, Hans Heydemann, Peter Lenk, Hagen von Ortloff, Gerhard Polt und die Well-Brüder, Dieter Reicherter, Edzard Reuter, Judith Scheytt (FFF), Georg Schramm, Simon (Klimaaktivist) Steffen Siegel, Nisha Toussaint-Teachout, Claus Weselsky, Winfried Wolf u. v. a.
Im Anschluss an den Film gibt es die Gelegenheit zum Nachgespräch und zur Diskussion mit Stephan Krull vom Gesprächskreis Zukunft, Auto, Umwelt, Mobilität (ZAUM) der Rosa-Luxemburg-Stiftung.
In Erinnerung an Winfried Wolf, Sozialist, Sprecher des Bündnisses "Bahn für alle", Chefredakteur von Lunapark21, verstorben am 22. Mai 2023.
Eine Kooperation des UNIVERSUM Filmtheaters Braunschweig mit dem Rosa Luxemburg Club Braunschweig und der Rosa-Luxemburg-Stiftung Niedersachsen.
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