Als Deutschland wurde, wie es ist
Vor 100 Jahren beendete die Streikbewegung revolutionärer Soldaten und Arbeiter*innen das Massensterben und die Not im Ersten Weltkrieg. Dieses Ereignis ist heute in der Öffentlichkeit weitgehend ausgeblendet.
In ihrem politischen Kern war die Novemberrevolution antimonarchistisch und antimilitaristisch. Zwar musste der Kaiser am 9. November 1918 gehen, doch die Generäle blieben und schlossen ein Bündnis mit dem rechten Flügel der Sozialdemokratie um Friedrich Ebert und Gustav Noske. So konnte die kaum begonnene Revolution im Laufe des Jahres 1919 von rechts-monarchistischen Freikorpstruppen blutig niedergeschlagen werden. Tausende wurden von einer im Ersten Weltkrieg brutalisierten Soldateska ermordet, darunter Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht. Die politischen Folgen ließen nicht lange auf sich warten: Bereits 1920 marschierten putschende Militärs mit Hakenkreuzen an den Stahlhelmen in Berlin ein. Am 9. November 1923 inszenierte in München ein bis dahin unbekannter Mann namens Adolf Hitler zusammen mit Erich v. Ludendorf, einem der Hauptverantwortlichen für das Massenschlachten im Ersten Weltkrieg, den nächsten Putschversuch.
Ehemalige Angehörige der Freikorps beteiligten sich in den folgenden Jahren maßgeblich am Aufbau der SA und der NSDAP.
Der deutsche Militarismus wurde 1918/19 nicht beseitigt. Nicht nur für Deutschland waren die Auswirkungen katastrophal …
Mit der Veranstaltungsreihe zum 100. Jahrestag der Novemberrevolution wollen wir an dieses bis heute tabuisierte Kapitel der deutschen Geschichte erinnern.
Veranstalter*innen: Arbeitskreis Regionalgeschichte und Bildungswerk ver.di
In Kooperation mit HVHS Springe, Friedrich-Ebert-Stiftung, Landesbüro Niedersachsen, ver.di GPB, IGMetall Hannover, ver.di Region Hannover - Heide - Weser, DGB Hannover, pbd, Niedersächsische Landeszentrale für politische Bildung und Rosa-Luxemburg-Stiftung Niedersachsen.
Die einzelnen Veranstaltungen:
4.10. | 19.30 Uhr
Antisemitismus – Kampfmittel gegen die Novemberrevolution – Zur Geschichte des 9. November
Vortrag, VHS Hannover-Land, Neustadt a. Rbge.
5.10.– 26.10.
1918: Novemberrevolution in Hannover!?
Ausstellung, VHS Hannover
9.10. | 18 Uhr
Die hannoversche Arbeiterbewegung im Weltkrieg 1914 –1918
Vortrag, VHS Hannover
13.10. | 10 Uhr
Alles auf Anfang?! – 100 Jahre Novemberrevolution 1918
Symposium, Heimvolkshochschule Springe
16.10. | 18 Uhr
SPD und Gewerkschaften als Ordnungsmacht
Vortrag, VHS Hannover
18.10.– 20.12.
"Wir gehen schweren Tagen entgegen" – Die Novemberrevolution
Ausstellung, Veranstaltungszentrum Rotation
18.10. | 19 Uhr
"Wir gehen schweren Tagen entgegen"
Konzertlesung und Vernissage, Veranstaltungszentrum Rotation
22.10.– 26.10.
Aus der Geschichte lernen – Novemberrevolution und ihre Folgen
Bildungsurlaub, Veranstaltungszentrum Rotation
23.10. | 18 Uhr
Politisches Versagen und Zusammenbruch (1930 –1933)
Vortrag, VHS Hannover
6.11. | 19 Uhr November
1918 – Der verpasste Frühling des 20. Jahrhunderts
Lesung mit Diskussion, Veranstaltungszentrum Rotation
8.11. | 17.30 Uhr
1918 – Aufstand der Matrosen
Film, Apollokino
13.11. | 19 Uhr
Von der Revolution zum Betriebsrat
Vortrag, IG Metall Hannover
16.11. | 16 Uhr
Gedenken an Oskar Lünsmann
Gedenkveranstaltung, Waterloosäule
Hier findet sich auch das Gesamtprogramm als pdf.