Soziale Widerständigkeit und gesellschaftliche Alternativen

Im Rahmen der Kritischen Universität Hannover (KUH).

Mit der Entwicklung gesellschaftlicher Problemlagen und Krisen im Kapitalismus geraten zunehmend auch die gesellschaftlichen Gruppen unter Veränderungsdruck, die bisher als Soziale Bewegungen wirkungs»mächtig« wurden. Ausgehend von den traditionellen Gewerkschaften über One-item-Bewegungen, insbesondere der 1980er Jahre, wie z.B. Anti-AKW- oder Anti-Kriegsbewegungen, entwickelten sich Bewegungsformen, wie z.B. die Antiglobalisierungsbewegungen, die seit Ende der 1990er Jahre Ausdruck gesellschaftspolitischer Veränderungsprozesse zu sein scheinen. Insbesondere aus Sicht einer traditionell starken Institutionalisierung sozialer Proteste und Widerstandsformen erscheinen diese gegenwärtigen Bewegungsformen aber als relativ unorganisiert. Unstrittig ist, dass die Prekarisierung der Arbeits- und Lebensverhältnisse weltweit vorangeschritten ist und sich weiter zuspitzt. Von einem »Prekariat« als gesellschaftliches Subjekt, das sich dagegen zur Wehr setzt, mag – u.a. aufgrund ihrer Vereinzelungen bzw. relativen Unorganisiertheit – jedoch kaum jemand sprechen. Dennoch haben sich in den politischen Kämpfen der letzten Zeit neue Protestformen entwickelt, bei denen u.a. zu fragen ist, ob der Institutionalisierungsgrad dieser sozialen Bewegungen mit ihrer Wirkungsmacht korrelieren und ob diese Bewegungen auf ein neues widerständiges Bewusstsein insbesondere jüngerer Akteure schließen lassen, das auf eine emanzipatorische Gestaltung von Gesellschaft abzielt. So stellen sich im Kontext dieser Aktualität verstärkt Fragen nach den Voraussetzungen, Formen und Inhalten wirkungsmächtiger sozialer Widerständigkeit sowie alternativer Lebens- und Arbeitsweisen im gegenwärtigen Kapitalismus. Gibt es »Keimformen« eines neuen emanzipativen gesellschaftspolitischen Subjekts? Und wenn ja, wie ließen sich diese charakterisieren? Welche Widerstandsformen und Alternativen sind aus jetziger Sicht zur Gestaltung emanzipatorischer Gesellschaften erforderlich und möglich? Diesen und weitere Fragen wollen wir anhand theoretischer Fundierungen und ausgewählter Beispiele – Deutschland, Frankreich, Griechenland – in kritischen und offenen Beiträgen sowie Diskussionen auf den Grund gehen. Marcus Hawel (Hannover – Berlin):
Eröffnungsvortrag der KUH – Zum Wesen der Kritik Athanasios Karathanassis (Hannover):
Zur Notwendigkeit des Wandels – Gesellschaftliche Entwicklungen und Soziale Bewegungen Bernd Röttger (Bochum – Wien):
Krise des Kapitalismus – Krise der Gewerkschaften? Perspektiven kritischer Gewerkschaftsforschung Peter Birke (Hamburg) [angefragt]:
Fallbeispiel gegenwärtigen Widerstands: BRD (Arbeitstitel) Gregor Kritidis (Hannover):
»Ihr redet über Schaufenster, wir reden über Leben.« – Die Revolte der prekarisierten Jugend in Griechenland. Willi Hajek (Berlin):
Von Frankreich lernen, aber was und wie? greve generale et reve generale – Generalstreik und großer Traum! Verantwortlich und Kontakt:
Athanasios Karathanassis (karathanassis@gmx.net) und Gregor Kritidis (g.kritidis@apc.de) Eine Übersicht über das Gesamtprogramm der Kritischen Universität Hannover findet sich Link für Dateidownload folgthier, ein kommentiertes Programm Link für Dateidownload folgthier.