Israels Krieg in Nahost – Deutschlands Krieg in Afghanistan -- Gemeinsamkeiten und Unterschiede

Der Krieg in Afghanistan, die Kriege im Libanon und in Gaza – in Deutschland werden diese Kämpfe kaum in einen Zusammenhang gebracht. Anders in einigen Trikont-Ländern, die die Konflikte im Nahen und Mittleren Osten als Teil eines sich ausbreitenden Neokolonialismus betrachten. Worum geht es bei diesen Kriegen? Sind die deutschen Truppen in Afghanistan, um islamischen Fundamentalismus zu bekämpfen? Oder um Russland und den Iran weiter einzukreisen, Militärbasen in der Nähe von Indien und China zu installieren und Pipelines bauen zu können? Was bezweckte Israel mit seinem letzten Krieg in Gaza? Sollten mit ihm Raketenangriffe auf israelisches Gebiet unterbunden werden? Oder handelt es sich um eine weitere Etappe im Rahmen von Besatzung und Siedlungspolitik? Dient die Variante des israelischen „Krieges gegen den Terror“ den geostrategischen Interessen der USA, der Bundesrepublik und der westlichen Industriestaaten? Nach aktuellen Berichten können sich deutsche Soldaten in Afghanistan außerhalb der Kasernen nur noch stark bewaffnet und in Konvois bewegen. Wie wird das deutsche Militär heute in Afghanistan wahrgenommen? Wie hat sich die Situation der Zivilbevölkerung dort seit 2001 entwickelt? Und wie ist die aktuelle Situation der Bevölkerung in Gaza? Die Bombenangriffe zu Jahresbeginn zerstörten nicht nur wesentliche Infrastruktur in Gaza, sondern auch die industriellen Anlagen. Nach dem Krieg wurde die Blockade des Gazastreifens im Wesentlichen fortgesetzt. Wie organisiert die Bevölkerung unter diesen Bedingungen ihr Überleben? Hat die Hamas an Unterstützung verloren? Lebt Israels Bevölkerung jetzt sicherer, angesichts eines Außenministers, der Friedensverhandlungen mit den Palästinensern ablehnt? Prof. Dr. Norman Paech war bis zu seiner Pensionierung 2003 Professor für öffentliches Recht an der Hochschule für Wirtschaft und Politik in Hamburg, besonders renommiert als Völkerrechtler. Er ist u.a. Mitglied bei IALANA, IPPNW, Attac und im Auschwitz Komitee.
Das frühere SPD-Mitglied ist heute außenpolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion der Linken. Er bereiste in den letzten Jahren und Monaten mehrfach Afghanistan, Pakistan, Gaza und das Westjordanland.