Ausstellung: "Kinder im Versteck. Verfolgt. Untergetaucht. Gerettet? Berlin 1943-1945"

Diese Ausstellung lenkt den Blick auf die Situation in Berlin, in der Stadt der Täter, wo der Völkermord an den europäischen Juden geplant wurde. Wie Anne Franks Familie in Amsterdam, suchten auch in der damaligen Reichshauptstadt Tausende Verfolgte verzweifelt einen Ausweg, um der Verschleppung in den Osten zu entkommen. Vielen wurden im Laufe des Jahres 1942 immer klarer, dass die Deportation in den Tod führen würde.

Können wir uns vorstellen, wie im Januar 1943 ein Elternpaar seine Wohnung hinter sich abschließt und in die kalte Winternacht hinausgeht, mit einem wenige Tage alten Säugling im quietschenden Kinderwagen? Um nicht mehr zurückzukehren, um zu verschwinden, um das eigene Leben und das der Tochter zu retten? Familie Abraham hat es mit falschen Papieren und nach unzähligen angstvollen Tagen und Nächten geschafft: Eltern und Kind haben die Befreiung erlebt. Die vierköpfige Familie Horn wurde im Oktober 1943 nach sieben Monaten im Unterschlupf verraten, von der Gestapo aus ihrem Versteck gezerrt und nach Auschwitz deportiert. Ruth Horn, das jüngere der beiden Kinder, war damals gerade 13 geworden. Von ihr ist kein Foto überliefert. Wir kennen nur den kleinen, dunklen Raum in Berlin-Mitte, wo sie sich mit ihrer Familie in den letzten Monaten ihres Lebens verborgen halten musste. Die fünf Kinder, deren Geschichten in der Ausstellung »Kinder im Versteck. Berlin 1943-1945« erzählt werden, haben mit Anne Frank vieles gemeinsam: Auch sie wurden verfolgt, weil sie Juden waren. Auch sie versuchten, in einem Versteck Zuflucht zu finden. Einigen von ihnen ist es gelungen. Sie haben überlebt und uns für die Ausstellung ihre Geschichten erzählt. Andere wurden wie Anne Frank verraten und ermordet. Diese Geschichten ereigneten sich in Berlin. Zwischen 1941 und 1945 haben mehr als 7.000 Jüdinnen und Juden versucht, in der deutschen Hauptstadt im Versteck zu überleben. Nur etwa 1.500 Menschen haben es geschafft, die meisten mit der mutigen Hilfe von Nicht-Juden. Die Ausstellung »Kinder im Versteck« entstand in Kooperation zwischen dem Anne Frank Zentrum und dem Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin und der Gedenkstätte Deutscher Widerstand. Sie wurde im Frühjahr 2006 erstmals in Berlin gezeigt und steht seitdem auch anderen Orten als Wanderausstellung zur Verfügung.  (Quelle: http://www.annefrank.de/wanderausstellungen/kinder-im-versteck/) Link für Dateidownload folgtEinladung zur Ausstellung in Salzgitter Weitere Informationen unter: http://www.annefrank.de Eröffnung der Ausstellung am 14.9.2009 um 17 Uhr durch Hans-Ernst Böttcher, Präsident des Landgerichtes Lübeck.