Das Subjekt in der Krise -- „Das macht was mit Dir und mir“
Wer aktuell eine Punkband gründen wollte, käme wohl nicht umhin, sie Fannie Mac and The Bad Banks zu nennen. Die Hilflosigkeit, mit der der gemeine Menschenverstand den Krisenscheinungen auf den Finanzmärkten gegenüber steht, bietet Gelegenheiten dafür, die destruktiven Tendenzen der bürgerlichen Gesellschaft zur eigenen Sache zu machen. Auch, wenn damit keine unmittelbaren Hoffnungen auf Revolution mehr verbunden werden können, eine passende vorläufige Antwort auf die Phantasien von der Allmacht des Staates, die die übliche Reaktion auf die Hilflosigkeit darstellen, ist eine solche Haltung allemal.
Um das Wissen der ökonomischen Experten steht es keinen Deut besser als um das des Alltagsverstandes. Jahrzehntelang haben sie sich antrainiert, das Kapital und die krisenhafte Verlaufsform der gesellschaftlichen Verhältnisse, die mit ihm einhergehen, noch schlechter zu verstehen, als es dessen widersprüchliche und fetischistische Erscheinungsformen sowieso nur erlauben.
Es waren dies die Bewußtseinsformen, in denen die öffentlichte Meinung versuchte, sich über den historischen Charakter ihrer Gesellschaftsform hinwegzutäuschen. Und schon wieder sollen alle diese Bemühungen nichts genützt haben, was allemal ein Grund zu sein scheint, an ihnen festzuhalten. Die Reaktionsformen auf die Krise verlaufen daher in den altbekannten Bahnen.
Das die aktuellen Maßnahmen politisch über den status quo der vergangenen Jahrzehnte hinausweisen, kann nur glauben, wer diese fälschlicherweise als „Neoliberlismus in Reinform“ identifiziert hat. Dagegen ist zunächst einmal zu diagnostizieren, dass die seit der Weltwirtschaftskrise 1929 inzwischen institutionalisierten Maßnahmen zu Krisenlösung und nur ein Aufschub in der Krise sind.
Diese und andere Themen sollen zusammen mit dem Referenten, Justin Monday, Phase 2-Autor, und dem Publikum diskutiert werden.