Betriebsrepression -- Die Dimension der Überwachung, Kontrolle und Einschüchterung
Arbeitnehmerdatenschutz –bzw. dessen Fehlen – ist ein großes Thema: E-mail-Überwachung, Speicherung von Krankendaten, etc. Egal, ob unter dem Vorwand der Spionage- oder Korruptionsabwehr (Airbus, Telekom, Bahn), als systematische Kontrolle aller Angestellten und vor allem der potenziellen Betriebsräte bis in das Privatleben (Lidl, Schlecker, Siemens, Telekom, Bahn) oder als vorsorgliches Sammeln von Kündigungsgründen (Lidl, Daimler und die Drogeriekette Müller) – die Skandale brechen nicht ab.
nicht nur im Betrieb
Die staatlichen Arbeitsagenturen (ARGE) stehen dem in nichts nach. 30-seitige Antragszustellung, Kontoauszüge, Profiling, Hausbesuche, Prüfdienste… bis zu den Essgewohnheiten, Videovorlieben, den Einstellungen zur Liebe will z.B. die Hamburger Arbeitsagentur alles wissen und sammeln.
Beispiele aus der Praxis des Labournet
Aus Zuschriften an die Redaktion und aus eigener Erfahrung kann Mag Wompel darüber berichten. Auch das LabourNet Germany ist den Unternehmen wie den Behörden ein Dorn im Auge. An einigen Bespielen (Kameraüberwachung, Bespitzelung von Mitarbeitern und Denunziationsanweisungen, die Arbeitsagentur und ihre `Kundendaten`, linke Internet-Portale und -Provider unter Druck (Razzien und Unterlassungsklagen, Abmahnungen) soll dies erörtert werden. Zu oft wird noch den Angriffen auf unsere Daten und unsere Kommunikationsorgane viel zu wenig Bedeutung beigemessen. Nicht zuletzt geht es um die Möglichkeiten der Gegenwehr.
Mag Wompel, Industriesoziologin und freie Journalistin, ist Mitglied nationaler und internationaler Vernetzungsinitiativen kritischer/oppositioneller GewerkschafterInnen und Autorin industriesoziologischer und gewerkschafts- wie sozialpolitischer Veröffentlichungen sowie seit 1997 verantwortliche Redakteurin des LabourNet Germany.