Neuer Präsident – neue Politik?
Perspektiven der USA nach den Präsidentschaftswahlen und vor einer Weltwirtschaftskrise
Unter Präsident Bill Clinton in den 90er Jahren fand eine neoliberale Globalisierung der Weltwirtschaft vorwiegend mittels internationaler Verträge statt. Militärische Interventionen waren eher nachrangig. Unter George Bush und mit dem Aufkommen einer weltweiten Bewegung für soziale Gerechtigkeit fand ein Prioritätenwechsel statt, der zeigt, daß sich das Versprechen einer unregulierten Weltwirtschaft nicht in die Realität umsetzen ließ. Am Ende von Bushs Präsidentschaft fahren Öl- und Rüstungsfirmen zwar Rekordgewinne ein, aber die Führungsrolle der USA ist geschwächt. Wall Street und Dollar sind inzwischen zu Symbolen der Krise geworden; auch Militäreinsätze sind keineswegs ein Garant für Erfolge. Jeder neue Präsident steht vor der Frage, ob sich außen- und wirtschftspolitische Mittel finden lassen, mit denen die globalen Führungsansprüche der USA glaubhaft durchgesetzt werden können oder ob die lange etablierte Hierarchie des kapitalistischen Weltsystems stärker fragmentiert wird.
Die Veranstaltung findet in Raum V407, Universität Hannover, Inst. für Politikwissenschaft, Schneiderberg 50 statt.