»Heißes Herz« und »Klare Kante«?

Analyse der Krise bei der SPD

Der fortschreitende Niedergang der Sozialdemokratie hat die Parteiführung zu radikalen Manövern getrieben. Die vorzeitige Proklamation von Außenminister Frank-Walter Steinmeier zum SPD-Kanzlerkandidaten für die Bundestagswahl im September 2009 ist Ausdruck der tiefgreifenden organisationspolitischen, personellen und konzeptionellen Krise einer Regierungspartei, die mit Kurt Beck den vierten Parteivorsitzenden innerhalb von fünf Jahren verschlissen hat. Der SPD steht ein Sonderparteitag ins Haus, auf dem die Delegierten erneut „Hoffnungsträgern“ – die sich selbst als Zentrum sehen – akklamieren dürfen, den Blick starr in die Zukunft gerichtet. Was sagen uns diese abrupten personellen Rochaden?