Die globalisierungskritischen Bewegungen: ein Überblick

Kritik an der Globalisierung ist in aller Munde. Über globalisierungskritische Bewegungen ist hingegen - jenseits oberflächlicher Medienberichterstattung - wenig bekannt.

Hierzulande wie weltweit existieren grob gesprochen drei Strömungen - Globaler Antagonismus (gelegentlich auch:
Anti-Globalisierung), Globalisierungskritik und Global Governance.Diese Strömungen schreiben jeweils eigene Ursprungs- und Herkunftsgeschichten: Die 'riots' von Seattle und Genua. Ein Zeitungsaufruf in Le Monde diplomatique, der zur Gründung von Attac führt. Die Entschuldungsinitiative Ende der 1990er Jahre. Dabei entstehen unterschiedliche Selbstbildnisse angefangen vom ominösen black-block, über bunten gewaltfreien Widerstand bis hin zu Lobbying begleitet von friedlichem Protest. Im Hintergrund stehen dabei unterschiedliche Versionen von Analyse, Kritik und daraus folgenden Vorstellungen jeweils rationaler Protestaktionen. Jenseits all dieser Unterschiede, die nicht voreilig auf eine Dimension von radikal bis moderat verkürzt werden sollten, gelingt es diesem heterogenen Konglomerat links-progressiver Bewegungen eigene Strukturen (Sozialforen, Alternativgipfel, Attac, dissent), Protestformen (Gipfelproteste, Gegenmobilisierungen) und politische Forderungen (tobin tax, Rechte von MigrantInnen etc..) zu etablieren.

Mundo Yang ist Diplom-Politikwissenschaftler, Promovend am Fachbereich Soziologie der FU-Berlin, Stipendiat der Friedrich-Ebert-Stiftung und assoziiertes Mitglied der Forschungsgruppe "Zivilgesellschaft, Citizenship und politische Mobilisierung in Europa" am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB). Er hat bereits verschiedene Publikationen zum Thema "GlobalisierungsgegnerInnen" veröffentlicht.