"Kriegsverrat ist Friedenstat"

Stadtrundgang anlässlich des 109. Geburtstags von Ernst Fischer

Warum musste der Göttinger Ernst Fischer sterben? In der Innenstadt erinnert eine offizielle Gedenktafel an seinem ehemaligen Wohnort Neustadt 17 an den jungen Mann. Der Grund für seine Hinrichtung durch die Nazi- Justiz nennt die 1986 angebrachte Gedenktafel aber bis heute nicht.

Ernst Fischer war Kommunist und Antifaschist. In Göttingen geboren und aufgewachsen, war er als Jugendlicher und junger Erwachsener im Kommunistischen Jugendverband KJVD und im antifaschistischen Widerstand aktiv. Ab Oktober 1936 arbeitete der damals 21-Jährige auf einer Werft in Kiel. Ein Jahr später wurde Ernst Fischer zur Kriegsmarine in Kiel eingezogen. Schon im Februar 1938, nach zwei Monaten bei der Wehrmacht, desertierte Ernst Fischer. Ein halbes Jahr später wurde er beim Versuch der Ausreise in die Niederlande verhaftet. Wegen „Landesverrat und Fahnenflucht“ wurde Ernst Fischer zum Tode verurteilt und am 3.2.1940 in der Nazi-Hinrichtungsstätte Berlin- Plötzensee enthauptet.

Mit dem Stadtrundgang am 109. Geburtstag Ernst Fischers begeben wir uns auf Spurensuche in Göttingen und streiten beharrlich für eine tatsachenbegründete und würdige antifaschistische Erinnerungskultur

Die Veranstaltung ist Teil der Reihe "Aus Liebe zum Leben", die der Verein zur Förderung antifaschistischer Kultur e.V. in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung Niedersachsen e.V. und mit Förderung des Fachdienst Kultur der Stadt Göttingen durchführt.

Teilnahme kostenfrei.
Die Veranstaltung findet in deutscher Lautsprache statt.