Im August 1992 griff ein Mob aus Anwohner_innen und Nazis vier Tage lang die „Zentrale Aufnahmestelle für Asylbewerber“ (ZaST) im Rostocker Stadtteil Lichtenhagen an. Begeisterte und applaudierende Deutsche machten aus dem brutalen Pogrom ein rassistisches Volksfest, auf dem sie weitgehend ungestört von der Polizei den Wahn eines „Deutschlands nur für Deutsche“ realisieren konnten. Es grenzt an ein Wunder, dass bei den Ausschreitungen niemand zu Tode gekommen ist.
Die Videoproduktion „The Truth lies in Rostock“ entstand 1993 unter maßgeblicher Beteiligung von Menschen, die sich zum Zeitpunkt der Geschehnisse im attackierten Wohnheim befanden. Deshalb zeichnet sich die Produktion nicht nur durch einen authentischen Charakter aus, sondern versteht sich auch Jahre danach als schonungslose Kritik an einer Grundstimmung in der bundesrepublikanischen Gesellschaft, die Pogrome gegen Migranten oder einfach nur „anders aussehende“ überhaupt erst möglich macht.
Dieser Film bildet den Abschluss einer Veranstaltungsreihe, die sich mit rassistischer Gewalt in der BRD auseinander setzt. Obwohl die Ereignisse chronologisch an den Anfang der Reihe gehören, wollen wir dabei hauptsächlich auf die politischen Entwicklungen im Zuge der Brandanschläge der 90er eingehen.
Link zur Filmvorführung am 10.07.
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Die Veranstaltungsreihe von "United against Racism" findet in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung Niedersachsen statt.
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