Vorwort der DGB-Maizeitung
Nachdem die Jubelarien über die Agenda 2010 verklungen sind, versuchen wir in unserer Maizeitung, die Wirklichkeit zu zeigen. Es geht um die Auswirkungen einer falschen Politik auf die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und ihre Familien. Und wir zeigen die Alternativen auf, die der DGB in den Bundestagswahlkampf einbringen wird. Ein weiterer Schwerpunkt sind auch in dieser achten Maizeitung in Folge die aktuellen Tarifauseinandersetzungen.
Zum traurigen zehnjährigen Jubiläum der Agenda 2010 gehören Lohndumping und Niedriglöhne, Arbeitsplatzabbau, Kinder- und Altersarmut, deutliche Mieterhöhungen und einmal mehr die Krise in Europa. In unseren Beiträgen finden Sie Vorschläge, das zu ändern: durch eine neue Ordnung der Arbeit mit gesetzlichem Mindestlohn und ohne Leiharbeit, mit einem besseren Schutz vor Arbeitslosigkeit und Altersarmut, durch Überwindung der Eurokrise und Gestaltung eines sozialen Europas. Das sind auch die Schwerpunkte der Kampagne des DGB zur Bundestagswahl.
In der Metall- und Elektroindustrie, bei VW, im Bauhauptgewerbe und bei den
Gebäudereinigern geht es in den Tarifverhandlungen vor und nach dem 1. Mai in erster Linie um deutliche Lohnerhöhungen. Hinzu kommen Verbesserungen für die jungen Kolleginnen und Kollegen. Im Einzelhandel dagegen geht es buchstäblich um alles. Die Arbeitgeber haben nicht nur die Lohntarife gekündigt, sondern auch den Manteltarifvertrag: also alle Bestimmungen über Zuschläge, Urlaub oder die Absicherung für Ältere. Die Beschäftigten dort brauchen unsere besondere Solidarität. Der Kampf gegen Rechts fehlt natürlich auch in dieser Ausgabe nicht. Der Vorsitzende des NSU-Untersuchungsausschusses des Bundestags berichtet im Interview über erste Ergebnisse und Konsequenzen.
Ich wünsche Ihnen allen viel Spaß beim Lesen! Wir sehen uns bei den 1.-Mai-Veranstaltungen des DGB.
Ihr Andreas Gehrke
DGB-Regionsgeschäftsführer