Das Zarenreich war um 1900 das größte jüdische Zentrum der Welt. Von hier kamen: Zionismus, Orthodoxie, sozialistische Bund-Bewegung, jüdische Sozia-listen, Auswanderung nach Amerika und Europa - und der Antisemitismus, der auch in den Einwanderungsländern zunahm, vor allem in Deutschland.
Der Vortrag stellt den Zionismus, der zur Gründung Israels führte, in diesen Zusammenhang und beschreibt die sozialistische Bewegung als Gegenspielerin des Zionismus beim Aufbruch des Judentums in die Moderne.
Es zeigen sich frappierende Ähnlichkeiten zwischen damals und heute:
zwischen der "Judenfrage" vor 100 Jahren mit der heutigen "Flüchtlingsfrage" und zwischen der Denkweise der russischen Sozialisten und dem linksradikalen Aufbruch nach 1968.
Der Zionismus aber, entstanden zur Emanzipation einer diskriminierten Minderheit, schuf mit Diskriminierung und Landraub an den Palästinensern nicht mehr, sondern weniger Gerechtigkeit auf Erden.
Prof. Dr. Rolf Verleger war bis 2017 Psychologe an der Universität zu Lübeck. Er ist Sohn zweier Überlebender der Vernichtung des europäischen Judentums. Nach Aktivitäten in der Jüdischen Gemeinde Lübeck und im Zentralrat der Juden gründete er 2016 das Bündnis für Gerechtigkeit zwischen Israelis und Palästinensern und ist deren Vorsitzender.
Eine Veranstaltung des Rosa-Luxemburg-Clubs Nordheide.
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