Dokumentation Videodokumentation des Symposiums „Feministische Friedensarbeit" vom Februar 2020

Reflexion. Organisation. Thema – ‚Gender' und ‚Intersektionalität' als Chancen der antimilitaristischen und pazifistischen Arbeit"

Information

Zeit

01.02.2020

Seit Jahren fordern Feminist*innen in der Friedensbewegung eine substantielle Arbeit der Friedensbewegung zu Geschlechterfragen im Verhältnis zu Militarismus, aber auch der eigenen Friedensarbeit.
Ebenso fordern queere People of Colour-Aktivist*innen (PoC) die Friedensbewegung in der BRD schon lange auf, die Arbeit intersektional aufzustellen, also die Verwobenheit von Herrschaftsverhältnissen im Blick zu haben.
Die Zeit ist also schon lange reif, dass diese Fragen auch in einer emanzipatorischen, bewegungsnahen Friedensarbeit gestellt werden.

Auf diesem eintägigen Symposium wurden eigene Erfahrungen und Analyse zusammengetragen, tauschten sich die Teilnehmer*innen aus und erarbeiteten neue Impulse für sich selbst, ihre Organisationen und ihre thematische Beobachtung einer gewaltvollen Welt!

Diese Veranstaltung der DFG-VK fand in Kooperation und mit Unterstützung folgender Organisationen statt: Bund für Soziale Verteidigung, KURVE Wustrow, Stiftung Leben & Umwelt / Heinrich-Böll-Stiftung Niedersachsen, Rosa-Luxemburg-Stiftung Niedersachen


INHALT

Welche Herausforderungen stellen „embedded feminism“ und „Diversity-“ und „Inklusionspläne“ der Kriegsministerien der Welt für pazifistisches Engagement dar? Inwiefern betrifft der Einschluss ehemals randständiger oder exkludierter Minderheiten in gewaltvolle Institutionen des Staates auch unseren Aktivismus? Wie muss eine zeitgemäße emanzipatorische Friedensarbeit aussehen, die diese Fragen nicht nur widerwillig zulässt, sondern sich an deren aktiver Beantwortung beteiligt? Welcher Gewinn lässt sich daraus auch umgekehrt für antirassistische Arbeit erzielen?

Bisher gab es dazu im deutschsprachigen Raum nur vereinzelte Arbeiten und Veranstaltungen. Überwiegend fanden die Aushandlungen im akademischen Kontext statt, ohne das aktivistische Element der Friedensbewegung einzubeziehen.
Aus feministischer, queerer, migrantischer Perspektive wurden in den vergangenen Jahrzehnten wichtige Schritte unternommen, den Entwicklungen Rechnung zu tragen.

Eine Ausführliche Dokumentation des Symbosiums findet sich unter www.friedensbertha.de


PROGRAMM

09:30 Uhr BEGINN
Moderation des Tages: Heinz-Jürgen Voß

10:00 Uhr IMPULS I
Frieden und Gender. Möglichkeiten und Herausforderungen von
Ansätzen in ihrer praktischen Umsetzung
Referent*in Gesa Bent

Frieden und Gender - Möglichkeiten und Herausforderungen von Ansätzen in ihrer praktischen Umsetzung

10:50 Uhr IMPULS II
Kolonialismus und Rassismus als Grundlagen deutscher und europäischer
Expansionspolitik
Referent*in Mai Ali Shatta

Kolonialismus und Rassismus in der deutschen und europäischen Expansionspolitik und die Folgen

11:30 Uhr IMPULS III
„Intersektionalität“ – was soll das denn? Von race, class, gender
– eine Unterdrückungsgeschichte und ihre emanzipatorischen
Gegenentwürfe
Referent*in Joanna Mechnich

Intersektionalität - was soll das denn? Eine Unterdrückungsgeschichte und ihre Gegenentwürfe

— MITTAGSPAUSE

13:00 Uhr WORKSHOP-PHASE I
Analyse und Dokumentation

  • REFLEXION.
    Erfahrungen mit Friedensarbeit aus Gender- und Intersektionalitätsperspektive. Wo stehen wir? Rollenverständnisse, Ausschlüsse, Selbstbilder in der Friedensbewegung; Männlichkeitskritik, Intersektionalität, Ansätze der feministischen pazifistischen Arbeit.
    Moderation: Judith Conrads, Joanna Mechnich
  • ORGANISATION.
    Strukturen feministischer Selbst- und Projekt-Organisation in der Friedensbewegung: Ansätze und Grenzen. Wie arbeiten wir und wie wollen wir arbeiten?
    Moderation: Gesa Bent, Elise Kopper
  • THEMA.
    „Klassische“ Friedenarbeit unter der Lupe: Wege weg von männlich geprägter Friedensarbeit (Kriegsdienstverweigerung und Soldatentum) und andere Herausforderungen feministisch-pazifistischer Männerarbeit im Kontext von Atomwaffen, Kriegsdienstverweigerung, Drohnenpolitik, embedded military feminism.
    Moderation: Heide Schütz, Ralf Buchterkirchen

— PAUSE und NETZWERKEN

15:15 Uhr WORKSHOP-PHASE II
In dieser Phase erarbeiten wir Konsequenzen und Strategien aus der Analyse der ersten Phase

16:45 Uhr ABSCHLUSSPODIUM
Zusammenfassung der Ergebnisse des Tages, moderierte Abschlussrunde mit Vertreter*innen aus den Workshops, Diskussion möglicher weiterer Schritte und Strategien mit den Teilnehmenden.

18:00 Uhr ENDE