Ausstellung: Zug der Erinnerung

Der "Zug der Erinnerung" erinnert mit seiner Ausstellung an das Schicksal der Kindern und Jugendlichen, die vor über sechzig Jahren in die nationalsozialistischen Vernichtungslager deportiert wurden.

Begleitet wird der Aufenthalt des "Zug der Erinnerung" von einem umfangreichen Veranstaltungsprogramm. Zur Vorgeschichte des "Zuges der Erinnerung": Die Deutsche Bahn hatte abgelehnt, die vielbesuchte französische Ausstellung „11.000 Kinder. Mit der Reichsbahn in den Tod“ von Serge und Beate Klarsfeld auf deutschen Bahnhöfen zu zeigen. 2007 nahm ein deutscher Bürgerverein das Heft selbst in die Hand und buchte Gleisstrecken und Haltepunkte für eine eigene rollende Ausstellung. Denn der Zusammenhang sollte an Ort und Stelle hergestellt werden: Alle Deportationen verliefen über das Schienennetz und über die Bahnhöfe, an denen der Zug hält. In mehr als 90 Städten hat der Ausstellungszug bisher gehalten und 300 000 Besucher angezogen. Es geht um bis zu 1,5 Millionen Kinder und Jugendliche aus ganz Europa, die mit Zügen der Reichsbahn von ihren Heimatorten transportiert wurden und nie mehr zurückkehrten. Die Opfer stammten aus jüdischen Familien, aus Familien der Sinti und Roma oder es waren Kinder von Nazi-Gegnern. Schwerpunkt der Ausstellung ist das Geschehen in Deutschland: die Zustellung der Deportationsbescheide, das Verlassen der Wohnungen, der Weg in Sammellager und zu den wartenden Zügen – oft unter den Augen der Bevölkerung. In Hannover fuhren acht von ihnen zwischen Dezember 1941 und Februar 1945 vom Bahnhof »Fischerhof« in Linden ab. Der Ausstellungszug besteht aus mehreren Waggons, in denen die Geschichte der europäischen Deportationen in beispielhaften Biografien nacherzählt wird. Danach werden die Täter vorgestellt, die für den Transport der todgeweihten Kinder und Jugendlichen in die Vernichtungslager sorgten und verantwortlich waren. Ein neuer Bereich unter dem Titel »Schuld und Schulden« behandelt den Umgang der Deutschen Bahn mit ihrer historischen Verantwortung. Im letzten Teil des Zuges werden Ergebnisse lokaler Erinnerungsarbeit aus der Region Hannover gezeigt, und es besteht die Möglichkeit zu weiterer Recherche an Computerstationen. Wir sind froh, dass schon zahlreiche Schulklassen ihren Besuch angekündigt haben. Die Botschaft des Zuges richtet sich vor allem auch an sie, denn sie erzählt vom Schicksal Gleichaltriger in einer menschenverachtenden Diktatur. Sie stellt konkrete Erinnerungsarbeit dar – und setzt gleichzeitig ein Zeichen gegen Rassenhass und Rechtsextremismus.“ (aus dem Programmheft des „Zug der Erinnerung in Hannover“)

Wir freuen uns, dass wir auch in diesem Jahr mit vielen Partner_innen den Aufenthalt des Zuges in Niedersachsen ermöglichen können. Zur Eröffnungsveranstaltung am 08.11. um 14:00 Uhr auf dem Hauptbahnhof Hannover laden wir herzlich ein. Zur Begrüßung werden Sebastian Wertmüller (DGB) und der Zeitzeuge Salomon Finkelstein sprechen. Der Aufenthalt dees Zug der Erinnerung wird von einem umfangreichen Veranstaltungsprogramm begleitet. Link für Dateidownload folgtGesamtprogramm zum Download Informationen für Lehrer_innen bzw. Schulklassen und Gruppen gibt es unter 0511 – 662014 (Nils Johannson). Weitere Halte des "Zug der Erinnerung" in Niedersachsen: 2.-3.11. in Soltau 4.-5.11. in Walsrosde 6.-7.11. in Schwalmstedt 13.-14. in Lehrte http://www.zug-der-erinnerung.eu/