Privatisierung, Bildung, Bertelsmann. Wie Korruption in Politik und Medien das Recht auf Bildung untergräbt
Wie Korruption in Politik und Medien das Recht auf Bildung untergräbt. Thomas Barth untersucht Vorgehen und Ziele der Bertelsmann Stiftung, die seit Jahrzehnten, unterstützt durch den milliardenschweren Bertelsmann Medienkonzern, für Privatisierung gerade im Bildungsbereicht Lobbyarbeit macht.
Die Politik wird heute von Lobbyisten und Konzernen umschmeichelt, oft in Gestalt zweifelhafter NGOs (Nichtregierungsorganisationen): "Bürgerbewegungen" mit viel Geld und gekauften Gesichtern der Prominenz wie die berüchtigte Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft, dubiose Institute, Akademien und Stiftungen. Hinter angeblichem Engagement, karitativer Gemeinnützigkeit und Mäzenatentum verbirgt sich leider immer häufiger knallharte Profitgier und politische Ideologie im Dienste der Großkonzerne. Zentrale Ziele sind dabei die Privatisierung öffentlicher Einrichtungen vom Wasserwerk über die Rente bis zur Universität.
Die Bertelsmann Stiftung ist ein mächtiger Akteur in diesem Feld und trommelt seit Jahrzehnten für Privatisierung gerade auch im Bildungsbereich. Der milliardenschwere Bertelsmann Medienkonzern (RTL, Stern, Arvato) macht die mediale Begleitmusik für diese Vorhaben und will zugleich auch im Bildungsbereich expandieren. Studiengebühren, Schul-"Reformen" und z.B. die private Online-Schülerhilfe "Scoyo" kommen aus dem Hause Bertelsmann. Im zwielichtigen Bereich zwischen Korruption und Lobby hat Bertelsmann die Finger in neoliberalen Pseudo-Reformen, von der industriefreundlichen Universität ("Bologna-Prozess") bis zur Einflussnahme auf deutsche Lehrpläne.
Thomas Barth ist Kriminologe, Verdi-Mitglied und lehrte Medienkultur und Ethik in Hamburg und Österreich. Er organisierte 2006 einen kritischen Medienkongress zu Bertelsmann in Hamburg, ist Herausgeber des Bandes "Bertelsmann -Ein Medienimperium macht Politik" und schrieb in Elmar Altvater (u.a.): "Privatisierung und Korruption: Zur Kriminologie von Globalisierung, Neoliberalismus und Finanzkrise"; seit 1997 Autor von www.telepolis.de.
Eine Veranstaltung des Rosa Luxemburg Club Niederelbe in Zusammenarbeit mit der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, KV Stade und der Rosa Luxemburg Stiftung Niedersachsen.
Eine Veranstaltung des Rosa Luxemburg Club Niederelbe in Zusammenarbeit mit der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, KV Stade und der Rosa Luxemburg Stiftung Niedersachsen.