Debatte -- für eine bessere Diskussionskultur (1.Teil)

Wenn man die Wahrheit im Denken des politischen Gegners erfahren und für das eigene Denken und Handeln fruchtbar machen will, dann sollte man die Andersdenkenden ernst nehmen und sich in ihr Denken hineinversetzen. Genau das üben wir in der Debatte, die wir in zwei bewährten Formen kennenlernen werden (Karl Popper Debatte und Öffentliche Debatte).

Den Leitgedanken der Veranstaltung nehmen wir von Rosa Luxemburg:
"Freiheit nur für die Anhänger der Regierung, nur für Mitglieder einer Partei -  mögen sie noch so zahlreich sein - ist keine Freiheit. Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden. Nicht wegen des Fanatismus der »Gerechtigkeit«, sondern weil all das Belebende, Heilsame und Reinigende der politischen Freiheit an diesem Wesen hängt und seine Wirkung versagt, wenn die »Freiheit« zum Privilegium wird." Was gewinnen wir dabei, als Debattierende und als ZuhörerInnen?
  • Wir üben, uns neues Wissen anzueignen, allgemeines Wissen und spezifisches Wissen. Debattierende gehen dabei systematisch vor.
  • Wir üben unsere Teamfähigkeit und unser kritisches Denken.
  • Wir lernen, diszipliniert und organisiert zu diskutieren und zu präsentieren.
  • Wir lernen, Meinungen in eine argumentative und organisierte Rede einzuordenen.
  • Wir ändern unseren eigenen Standpunkt, so dass wir durch Argumente der GegnerInnen weniger zum Wanken gebracht werden können.
  • Wir werden toleranter, was abweichende Meinungen betrifft: Wir hören anderen zu, bewerten deren Beiträge kritisch und entgegnen mit Argumenten.
  • Wir erwerben Respekt für allgemeine ethische Prinzipien, die uns und die GegnerInnen leiten können.
  • Wir üben unsere Fähigkeit zur öffentlichen Rede, was unsere Überzeugungskraft erbessert und uns zu einer informierteren, offeneren Gesellschaft beitragen lässt.
Die Veranstaltung findet an zwei Samstagen statt. Am ersten Tag führt Stefana Karevska in Theorie und Praxis der Debatte ein. Es werden die Themen der Debatte festgelegt: Es wird Vorschläge der Trainerin geben, es können weitere Vorschläge von den TeilnehmerInnen kommen. Dann ist Zeit für eine qualifizierte Recherche der TeilnehmerInnen und für die Vorbereitung der eigenen Debatte. Am zweiten Samstag machen die Teams die Debatte. Die
Debatten werden anschließend von der Trainerin und im Gruppengespräch ausgewertet. Wenn Sie unsere Einladung zum Debatte-Workshop annehmen, dann planen Sie bitte genug Zeit für ihre Recherche im Internet und mit Literatur und für die Teamarbeit ein. Stefana Karevska nimmt für Mazedonien auf internationaler Ebene an Debatten-Wettbewerben teil. Sie hat nationale und internationale Erfahrung als Trainerin für Debatte. Zur Zeit studiert sie in einem internationalen Master-Studiengang an der FH Osnabrück.