4. Januar 2019 Ausstellung/Kultur Yallah?! - Über die Balkanroute

Eine Wanderausstellung über den »langen Sommer der Migration« 2015 und die aktuelle europäische Flüchtlingspolitik

Information

Veranstaltungsort

UJZ Korn
Kornstr. 28-30
30167 Hannover

Zeit

04.01.2019, 17:00 - 24.01.2019, 20:00 Uhr

Themenbereiche

Migration / Flucht

Zugeordnete Dateien

Die Bundesweite Wanderausstellung Yallah!? Über die Balkanroute wird vom 4.-24. Januar 2019 auf Initiative der Gruppe Solinet Hannover und in Kooperation mit 17 Organisation/Gruppen im UJZ Korn gezeigt.
Nach und nach rücken der Sommer 2015, der March of Hope von Budapest nach Österreich und die »Willkommen!« rufenden Menschen an deutschen Bahnhöfen immer weiter in die Ferne. Während 2015 die geöffneten Grenzen die Stimmung elektrisiert haben, ist die heutige Debatte zum Thema Flucht immer öfter dominiert von Diskussionen über Grenzsicherung, Terror und rassistischen Perspektiven.
Dem entgegen soll mit dieser Ausstellung der lange Sommer der Migration 2015 und die Öffnung eines Korridors durch Süd-Osteuropa als relevantes politisches und historisches Ereignis festgehalten und gut aufgearbeitet einem breiten Publikum zugänglich gemacht werden.
Die Ausstellung rückt nun mehr als drei Jahre später Geflüchtete als Hauptakteur_innen wieder in den Vordergrund und zeigt mit zahlreichen Audio-, Foto- und Videoaufnahmen sowie Kunstwerken ihre Sichtweisen auf Migration und Europa.
Entstanden sind die Materialien während Fahrten auf die sogenannte Balkanroute, bei denen die Macher_innen der Ausstellung auf unterschiedliche Weise Geflüchtete solidarisch unterstützt haben. Während der Gespräche auf der Route wurde deutlich, dass die Stimmen von Refugees in Deutschland mehr Gehör finden müssen.
Die Ausstellung ist in deutscher Sprache. Audio-, Gedicht und Videobeiträge sind im Original mit Untertitel und Übersetzung.

Öffnungszeiten:        
Mo-Do 17:00-20:00 Uhr; So 14:00-17:00 Uhr,
und für Gruppen nach Vereinbarung unter solinet-hannover@lists.riseup.net
 
Die Ausstellung wird von einem interessanten umfangreichen Rahmenprogrammen mit Veranstaltungen im Kino im Sprengel, Spokusa, Verdi und im Bildungsverein begleitet:

Fr. 04.01.2019, 19:00 Uhr, UJZ Korn, Kornstr. 28-32
Vernissage mit Buffet und Livemusik von Zeynep Hayir und Bora Mehmetoglu
(im Rahmen des Rojava Café - International)
 
Fr. 11.01.2019, 18.30 Uhr, Marktkirche, Hanns-Lilje-Platz 2
Prominente Niedersachsen tragen zugunsten von "Jugend Rettet" die szenische Lesung "Ein Morgen vor Lampedusa" vor (aktualisierte Fassung).
Eine Veranstaltung der AG Lampedusa-Hannover in Zusammenarbeit mit der Marktkirche Hannover, dem Spielkreis-Theater der Matthias-Kirche, der Gruppe "Arte e Musica", dem Europäischen Informationszentrum Niedersachsen (EIZ) und Cameo Kollektiv. Mehr Infos: www.lampedusa-hannover.de
 
Sa 12.01.2019, 20:30 Uhr, Kino im Sprengel, Klaus-Müller-Kilian-Weg 2
Nice Lie
Griechenland, 2018, 35 Min., digital, OmU engl.
Griechenland 2017/18. Während sich die griechische Wirtschaft noch von der Finanzkrise erholt, sitzen mehr als 60.000 Flüchtlinge innerhalb des Landes fest. Sie leben in Lagern hinter Stacheldraht auf den griechischen Inseln oder auf den Straßen Athens. Menschen, die auf der Suche nach einem sicheren Leben nach Europa gekommen sind, stellen fest, dass Menschenrechte nicht mehr als eine „nette Lüge“ sind, wie der 19-jährige Aptin sagt.
Reality...Fridoon Joinda
Griechenland, 2018, 4,36 Min., digital, OmU engl.
Ein kurzer Dokumentarfilm über einen iranischen Flüchtling, der er auf der Insel Lesbos mehr als 16 Monate festsitzt. Für diesen Film erhielt der junge Filmemacher Fridoon Joinda (Afghanistan) im November 2018 einen Filmpreis in New York (PLURAL+ 2018 Awards)
Nach den Filmen besteht die Möglichkeit mit der Produzentin Valeria Hänsel (bordermonitoring.eu und kritnet) über die aktuelle Situation in Griechenland zu diskutieren.
 
So 13.01.2019, 16:00 Uhr, UJZ Korn, Kornstr. 28-32
Erzählcafé mit Kaffee und Kuchen: Gelebte Utopie - erzählen aus Maxmur
Auf dem Weg nach Rojava ausgebremst landeten wir im kurdischen Flüchtlingscamp Maxmur im Nordirak. Das Camp verwaltet sich nach dem Prinzip des Demokratischen Konföderalismus selbst - die drei wichtigsten Prämissen: Frauenbefreiung, Ökologie und Selbstorganisierung. Eine Aktivistin der feministischen Kampagne "Gemeinsam kämpfen" berichtet.
 
Do 17.01.2019, 19:00 Uhr, ver.di-Höfe, Goseriede 10
Repressionen auf der Balkanroute und die Kampagne You Can't Evict Solidarity
Die Fluchtroute, z. B. über das Meer vom türkischen Festland auf die griechischen Inseln wie Lesbos, ist für Flüchtende seit dem EU-Türkei-Deal immer riskanter. Trotz alledem nehmen immer noch viele Menschen den gefahrvollen Weg über die Balkanroute auf sich und sitzen daraufhin auf den griechischen Inseln oder in Serbien fest. Gleichzeitig werden Proteste gegen die Zustände und für offene Grenzen meistens gewaltvoll von Polizei und Militär beendet, die Protestierenden abgeschoben oder inhaftiert. Trotz der staatlichen Repression kämpfen weiterhin viele Menschen gemeinsam entlang der EU-Grenzen, in den Camps und auf den Straßen gegen die unmenschlichen Bedingungen.
In dieser Veranstaltung wird nach einem kurzen Rückblick die aktuelle Situation auf der Balkanroute und in Griechenland skizziert sowie die willkürliche Kriminalisierung an Beispielen verdeutlicht. Weiterhin wird die Kampagne Can't Evict Solidarity vorgestellt. Außerdem ist bei dem Vortrag Raum für Diskussionen und Updates zwischen Vortragenden und Zuhörenden.
 
So. 20.01. 2019, 16:00 Uhr, UJZ Korn, Kornstr. 28-32
Erzählcafé mit Kaffee und Kuchen – Abschlussveranstaltung
„Jetzt sind wir da und alles ist gut?!“ Austausch zur Situation der Geflüchteten in Hannover
 
Mo 21.01. 2019, 19:00 Uhr, Spokusa, Edwin-Oppler-Weg 5
Die Lage in den Hotspots der Europäischen Union in Griechenland - Aus den Augen aus dem Sinn?
Nasrin, Katrin und Mirko waren mit Refugee Law Clinics abroad mehrere Wochen auf Chios und Samos und haben Geflüchtete über die aktuelle Situation informiert und rechtlich beraten. Dabei haben sie auch die prekären Verhältnisse und die tatsächlichen und rechtlichen Hürden für ein menschenwürdiges Leben mitbekommen. An diesem Abend berichten sie von ihren Erfahrungen und laden zum Gespräch ein. Refugee Law Clinic Hannover
 
Mi 23.01.2019, 19:00 Uhr, Bildungsverein, Wedekindstr. 14
Gestrandet vor den Toren der EU: Schutzsuchende Menschen auf der "Balkanroute“
Bildvortrag: Sascha Schießl war bis Mitte 2018 Mitarbeiter in der Geschäftsstelle des Flüchtlingsrates Niedersachsen. Seit dem Sommer 2018 hält er sich regelmäßig und über lange Zeiträume in Bosnien-Herzegowina vor Ort auf der sog. Balkanroute auf. Er hilft Unterstützungsstrukturen aufzubauen für die Menschen, die auf ihrem Fluchtweg durch Europa in den Anrainerstaaten zur EU ankommen und dort zumeist an der Weiterwanderung gehindert werden. Sascha Schießl dokumentiert auf seinem Blog "Yalla Yalla Europa" mit welcher z.T. äußerst massiven Gewalt Schutzsuchende Menschen an der EU-Grenze abgewehrt und an der Möglichkeit der Asylantragstellung gehindert werden. Er erlebt aber auch, wie die Menschen mit dieser Situation umgehen und sich organisieren, um für ihre Rechte zu kämpfen.

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Telefon: (0511) 2790934